Info Ibiza

IBIZA

Ibiza-Stadt, „Eivissa“ in Katalan, ist eine der ältesten Städte Europas. Gegründet 654 v. Chr. von den Karthagern, gewachsen zu einer bedeutenden Festungsstadt und schließlich zur Kapitale der „Pinieninseln“ (Pityusen) Ibiza und Formentera. Heute leben mehr als 40.000 Menschen in Eivissa, rund 1/3 der ganzen Inselbevölkerung. Unerschütterlich ruht Dalt Vila über den Dächern, ein Piratenschutz mit sieben Bollwerken, einzigartig, uneinnehmbar, noch immer die Seele der Stadt. Ganz oben die Kathedrale, nachts erleuchtet und schon von weitem sichtbar. Die Festung wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Ehrwürdige Mauern umsäumen ein Labyrinth aus Häusern und verwinkelten Gassen, ein kleines Dorf inmitten der Stadt, auch heute noch: Rund 700 Menschen leben hier ihr mediterranes Leben: Wäscheleinen, schwatzende Hausfrauen, Kinderlachen, und überall dieses einmalige Licht. In authentischer Kulisse finden jährlich das Mittelalterfest und das Jazz-Festival statt. Kulturfreunde schätzen auch das Archäologische Museum und das Museum zeitgenössischer Kunst. Seit 1938 wird Eivissa wieder von der Festung aus regiert, das Rathaus ist Teil der mittelalterlichen Szenerie. Einst lebte man nur innerhalb der Burgmauern, dann wuchsen die weiß gekalkten Häuser über die Tore hinaus, bildeten die heutige Altstadt mit ihrem romantischen Flair. Vor dem Festungstor verführt der Mercado Viejo, ein ibizenkischer Gemüsemarkt, umgeben von Cafés und schmucken Geschäften. Im Hafenviertel La Marina pulsieren die Touristenströme, tobt nachts das schrille Partyleben. Überall locken Boutiquen, Souvenir-Stände und Restaurants. Man sitzt in den Bars, ist fasziniert von den Schönheiten der Nacht, die vorbeiziehen. Travestie und Chic vereinen sich zu einer exzentrischen Parade, präsentieren die berühmten Clubs Ibizas. Der Boulevard Vara de Rey verläuft als glamouröse Grenze zwischen den historischen Vierteln und dem modernen Stadtteil Eixample. Unweit des geschäftigen Treibens, am Puig des Molins, wurde eine unterirdische Totenstadt entdeckt. Ein gewaltiger Friedhof der Antike, rund 4.000 Gräber umfassend. Der bedeutendste Ausgrabungsort der Insel. Gegenüber der Altstadt glänzt die mondäne Marina Botafoch. Rund 450 Yachten schaukeln vor Edelboutiquen und Gourmet-Restaurants. Wahre Logenplätze mit kostbarem Blick – vor allem, wenn es bei Feierlichkeiten ein Feuerwerk zu bewundern gibt. Eine kleine Fähre verbindet den Paseo Marítimo und die Yachthäfen von Marina Botafoch und Marina Ibiza mit dem alten Hafen von Ibiza-Stadt, am Fuße von Dalt Vila. Im exklusiven Stadtviertel hinter Marina Botafoch besucht man die legendäre Disco Pacha und das Casino von Ibiza. das sich im Ibiza Gran Hotel befindet. An der Peripherie Eivissas tragen die Stadtstrände zur Lebensfreude bei – Figueretes im Südwesten und der ruhigere Talamanca im Nordosten.

SANT JOSEP

Sant Josep ist der größte Regierungsbezirk Ibizas, vielfältig sind seine Eindrücke, oft atemberaubend die Natur. Mythen und Legenden ranken sich um Es Vedrà, jenen gigantischen Felsen, der im Südwesten aus dem Meer ragt, bis zu 385 Meter hoch. Ausflugsboote fahren bis an die steilen Wände, durch die das Geschrei von Seevögeln hallt. Auch von der Cala d’Hort aus betrachtet wirkt Es Vedrà gewaltig, noch spektakulärer von oberhalb der Bucht. Dort steht der „Piratenturm“ Es Savinar, erbaut im 18. Jahrhundert zur Meldung nahender Seeräuber. Von historischer Bedeutung ist auch Ses Païses de Cala d’Hort, die Ausgrabungsstätte einer punisch-römischen Siedlung. Ihre ersten Steine legte man im 5. Jahrhundert vor Christus. Am Cap des Jueu führen Pfade hinab nach Sa Pedrera (Atlantis) – bizarre Küstenformationen erwecken den Eindruck versunkener Mauern. Doch hier wurden dicke Blöcke aus dem Fels geschnitten, vermutlich für den Festungsbau in Eivissa. Am besten ist der Platz mit Booten erreichbar, die von Las Salinas und Sant Antoni starten. Folgt man der Felsküste nach Norden, öffnen sich reizvolle Buchten, touristisch erschlossen, aber mit Charme. Die Cala Vadella mit ihren bunten Fischerhäusern, die Cala Tarida mit ihrem schönen Strand, lang und zerklüftet, vor glasklarem Wasser. Kurz vor Sant Antoni sind Cala Compte und Cala Bassa beliebte Badeziele. Oder soll es eine Bergtour sein? Der Ort Sant Josep de Sa Talaia lehnt sich an Ibizas höchste Erhebung, das Gipfelplateau des Sa Talaia erreicht 475 Meter. Eine Wanderung mit überwältigenden Aussichten. Die Markierung beginnt in Sant Josep, das auch ein sehenswertes Örtchen ist, vor allem der Dorfplatz mit seiner hübschen Wehrkirche. Das ursprüngliche Ibiza erwacht in Sant Agustí des Vedrà: Verwitterte Mauern, prächtige Fincas, Gaststätten und Galerien gruppieren sich um eine Hügelkuppe. Das älteste Dorf der Insel, so sagt man zumindest. Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Es Cubells: Im weiten Panoramablick zeigen sich Meer und Felsküste, versteckte Lokale bieten puren Genuss. Weiter östlich liegt die Cala Jondal, in der manche Yacht ankert, auch wegen der exklusiven Strandrestaurants. Ruhesuchende lieben die roten Felsen der Bucht von Sa Caleta. Hier war die Heimat der ersten phönizischen Siedler. Das Poblat fenici, zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt, zeigt noch die Mauerreste. Am südlichsten Zipfel Ibizas glitzern Salzfelder, und rosa Flamingos neigen ihre Hälse: Ses Salines ist Naturreservat und Ertragsquelle zugleich. Salz steht für Reichtum, immer noch. Das zeigt sich am Salinas-Strand, den gerne Prominenz besucht. Man sitzt in Strandbars zwischen den Dünen und lässt die Szene auf sich wirken. Nebenan und vergleichbar schön: Es Cavallet mit seinem FKK-Bereich. Trubel und Partyvergnügen bietet die nahe Playa d’en Bossa, das neueste und größte Touristenzentrum Ibizas.

SANT ANTONI

Es waren die Römer, die Sant Antonis ausladende Bucht entdeckten, den tiefsten Einschnitt in der Küstenlinie Ibizas, der einen weiten Blick freigab auf das westliche Mittelmeer. „Port Magnus“, nannten sie den Ort, großer Hafen, das ist immer noch im Beinamen „de Portmany“ erkennbar. Heute schmiegen sich Hotels und Touristen-attraktionen um die Ufer, und eine lange Strandpromenade, die zu Spaziergängen einlädt. Sie präsentiert, in südlicher Richtung, die Stadtstrände Arenal und Es Pouet. An der Punta des Molí wacht eine restaurierte Mühle über dem Treiben, ein Kulturzentrum mit Museum wurde hier errichtet. Auf der nördlichen Seite der Hafenbucht hat sich ein Szenetreff etabliert: Man sitzt an der Punta de ses Variades, in berühmten Bars wie dem Café del Mar, und klatscht zu den schönsten Sonnenuntergängen der Insel. Weiter stadtauswärts verstecken sich romantische Felsbuchten – und das kleine Aquarium Cap Blanc, bei Einheimischen als „Langustenhöhle“ bekannt. Früher buchteten Fischer hier ihre Fänge ein, jetzt verzaubert das Naturaquarium mit Lichtspielen und klassischer Musik. Wer nach dem „Ei des Kolumbus“ sucht, wird in Sant Antoni fündig: Es ist das Wahrzeichen der Stadt und steht an der Haupt-einfahrt im Kreisverkehr, mit einem Modell des Schiffes „Santa Maria“ im hohlen Kern. Das Mo-nument wurde 1992 zur 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas aufgestellt. Gleich dahinter be-ginnt die Plaça de ses Fonts, eine hübsche Flaniermeile mit Palmen, Brunnen und Straßencafes. Zur Rechten gelangt man in den historischen Stadtkern, wo autofreie Gassen um eine alte Wehrkirche führen. Nachtschwärmern gefällt das britisch geprägte West End: Bars und Kneipen, Nachtclubs und Discotheken reihen sich aneinander, füllen die Straßen mit Licht und Beats. Hinter Sant Antoni, in Richtung Santa Agnès, weist rechts ein Schild zur Cova Santa Agnès. Eine unterirdische Kapelle, die vermutlich vorchristlichen Riten diente – man fand hier punische, römische und arabische Relikte. Eine weitere Höhle befindet sich, gut verborgen, im Umland der Cala Salada: In der Cova de ses Fontanelles sind Felsmalereien erkennbar, Spuren prähistorischer Jäger oder karthagischer Wachposten, das ist noch nicht geklärt. Weiter im Norden offenbart sich das ursprüngliche Ibiza, charmante Dörfchen in imposanter Natur. Santa Agnès de Corona steht im Februar in einem Meer aus Mandelblüten. Wanderer und Mountainbiker erkunden gerne die Touren rund um Sant Mateu. Verlässt man Sant Antoni in Richtung Süden (Eivissa), grüßt das Töpferdorf Sant Rafel. Es wurde von der Inselregierung zum „Gebiet von künstlerischem Wert“ erklärt, aus gutem Grund: Die hier gefertigten Töpferwaren zählen zu den hübschesten Mitbringseln Ibizas.

SANT JOAN

Schroffe Steilküsten, tiefblaues Wasser und dichte Pinienwälder – wildromantisch sind die Landschaften, die das Ayuntament Sant Joan prägen. Hinter kleinen Bergketten verbirgt sich der Ferienort Portinatx. Felsküsten flankieren den Naturhafen, ein Leuchtturm erhebt sich schwarzweiß über dem Meer, Terrassen von Restaurants liefern bezaubernde Blicke über die Bucht. Ab Portinatx schlängelt sich eine hübsche Nebenstrecke durch die Serra de la Mala Costa, die „Berge der schlimmen Küste“. Ein Eldorado für Wanderer, oft mit fantastischer Weitsicht über den Inselnorden. So gelangt man nach Sant Joan de Labritja, ein Örtchen, das den Charme eines Bergdorfs verströmt, gebettet in Hügel und Terrassenfelder, mit einer Kirche aus Naturstein inmitten wilder Gärten. Kurvenreich und immer eindrucksvoller verläuft die Straße weiter zur Cala de Sant Vicent. Dort ist der Strand von steilen Klippen gesäumt; im Meer ruht die Insel Tagomago, die auch Ausflugsboote besuchen. Oberhalb der Bucht öffnet sich die Cova des Culleram, geheimnisvoll und schattig, eine Kultstätte, in der die Karthager die Göttin Tanit ehrten. Im südlichen Küstenverlauf folgen dunkle Sandstrände mit eigenem Flair: Der Freikörperkultur dienen die kleinen Buchten der S’Aigua Blanca, klassischer gibt sich die Feriensiedlung Es Fi-gueral. Für kulinarische Freuden ist die „Straße der Feinschmecker“ Sant Joan – Eivissa bekannt: Gemütliche Lokale bieten ibizenkische Küche und lauschige Plätzchen für Genießer. Das Inselinnere fasziniert auf ganz andere Art, Landwirtschaft wird hier noch traditionell gepflegt, oft sieht man Bauern in voller Tracht. Mitten in Äckern von roter Erde liegt Sant Llorenç de Balàfia. Der hoch gelegene Kirchplatz bietet einen schönen Blick über die Idylle, in der weiße Bauten und drei Türme auffallen. Sie gehören zum Balàfia, einem Wehrdörfchen aus dem 16. Jahrhundert, heute aber in Privatbesitz. Der Name ist arabischen Ursprungs: Balafi bedeutet „es gibt Wasser“. Orangen- und Zitronenhaine zieren die Straße nach Sant Miquel de Balansat. Über leuchtenden Fassaden erhebt sich das Schmuckstück des Dorfes, die Wehrkirche, vor der oft Volkstänze aufgeführt werden. Sonnenanbeter besuchen den Port de Sant Miquel, Kulturinteressierte die Cova de Can Marçà. Eine Tropfsteinhöhle mit authentischen Rinnsalen und Wasserfällen, rund 100.000 Jahre alt soll sie sein. Regelmäßig finden Führungen statt, die von Licht und Musik untermalt werden. Spektakulär auch die Sicht von der Höhlenterrasse auf die Insel Murada im hellen Türkis. Die nahe Cala Benirràs, wo „Gottes Finger“ aus den Fluten zeigt und Segelboote vor Anker schaukeln, ist eine prachtvolle Bühne für Sonnenuntergänge. Sonntags treffen sich Trommler und Feuerkünstler, junge Strandgäste tanzen im Abendlicht, feiern Ibiza. Eine Insel, die ihresgleichen sucht.

SANTA EULÀRIA

Santa Eulària begrüßt Gäste auf charmante Weise, geradezu malerisch ist die Zufahrt um den Kirchhügel Puig de Missa, vorbei an einer kleinen Bogenbrücke aus der Römerzeit. Das Viaducto Romano spannt sich über das Bett des Riu de Santa Eulària, den einzigen Fluss der Pityusen. Er führte bis Ende des 20. Jahrhunderts Wasser, brachte schon den Arabern Wohlstand, die das kostbare Quell mit Bewässerungssystemen auf Felder leiteten. So wurde Landwirtschaft in großem Stil möglich. Heute überzeugt der gepflegte Badeort mit seiner Strandpromenade. Zwischen Laternen, Palmen und Blumenrabatten flaniert man bis zum Yachthafen, wo schicke Sonnenplätze zu einem Drink einladen. Oder, in der Gegenrichtung, bis an die Mündung des alten Flusses, in die sich jetzt das Meer ergießt. Im Ortskern lässt es sich vor züglich schwelgen: Der Passeig de S’Alamera ist von Restaurants und Cafés eingerahmt, und in der Carrer Sant Vicent dreht sich alles ums leibliche Wohl, weshalb Residenten sie scherzhaft „Fressgasse“ nennen. Über dem modernen Städtchen thront der Ursprung von Santa Eulària, stolz und erhaben, auf dem Puig de Missa. Urige Bauernhäuser verschmelzen mit der Wehrkirche zu einem wertvollen Stück Tradition, darunter auch, in einer restaurierten Finca, das Ethnologische Museum. Dort ist das gestrige Ibiza zum Greifen nah, Trachten, Haushaltsgüter, Möbel, und eine alte Ölmühle zeigt eindrucksvoll, wie man damals Olivenöl gewann. Kunstfreunden gefällt das kleine Barrau-Museum mit Bildern von Laureà Barrau – ein Impressionist, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf Ibiza weilte. Wer es sportlich mag, begibt sich auf die Nebenstrecke nach Eivissa. Dort leuchtet saftiggrün der Golfplatz Roca Llisa, der sich durch 25 Löcher auszeichnet. Zuvor lockt links die Cala Llonga als Badebucht mit breitem Sandstrand. Von hier aus bietet sich eine Bootstour an, über Santa Eulària bis zur Ferienhochburg Es Canar, wo wöchentlich ein großer Hippie-Markt stattfindet. Ruhe und Beschaulichkeit zeichnen den Strand Niu Blau aus. Sant Carles de Peralta ist ein Dörfchen, das weiter nördlich im Landleben ruht. Kurz davor finden Sie das legendäre Las Dalias, Zeuge einer blumigen Zeit, und immer noch Schauplatz vieler Feste und Märkte. Bäurische Traditionen vergangener Jahrhunderte be-wahrt das Museum Es Trui de Can Andreu. Von Sant Carles führen auch Wege zu mehreren Felsbuchten, Oasen des Friedens, mitunter gar der Einsamkeit. Sie heißen Pou des Lleó, Cala Boix oder Cala Mastella und tragen alte Fischerhütten zur Schau, die sogenannten „Varaderos“. Zum Ayuntament Santa Eulària zählt noch Santa Gertrudis de Fruitera, ein schmuckes Dorf in der Inselmitte. Im Umland wird traditionell Obstanbau kultiviert, wie der Beiname „de Fruitera“ zeigt. Der Ortskern lädt mit vielen Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Kulturliebhaber schätzen Santa Gertrudis für seine Auktionen, Gemäldegalerien und Geschäfte mit Antiquitäten und Kunsthandwerk.